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NRW muss bei den Erneuerbaren aufholen

Die Bemühungen um die erneuerbaren Energien fallen in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich aus. Nordrhein-Westfalen zum Beispiel ist durchaus aktiv, hinkt im Vergleich trotzdem hinterher. Der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE), Reiner Priggen, zog daher eine eher gemischte Bilanz für das Jahr 2017.

Windkraft braucht Planungssicherheit

Grünes Licht zeigt die Ampel aktuell noch für den Bereich Windkraft. Hier wurde in NRW voriges Jahr fleißig gearbeitet. Das Ergebnis: Mit 312 neuen Anlagen, die insgesamt 868 Megawatt Leistung bringen, hat man einen neuen Rekord aufgestellt. Das „Aber“ folgt jedoch auf dem Fuß. Dank der geplanten Regeln, die für den Bau neuer Windräder einen Mindestabstand von 1.500 Metern zu Wohngebieten vorschreiben, nimmt man sich den Wind wieder aus den Segeln.

Das Problem, so Reiner Priggen: „Wenn man da jetzt auf die Bremse tritt, hat das lange Auswirkungen.“ Windkraftanlagen entstehen nicht von heute auf morgen, sondern haben eine Vorlaufzeit von vier bis fünf Jahren. Daher brauchen Firmen eine gewisse Planungssicherheit, was aufgrund der Neuregelungen erschwert wird. Unter dem Strich verfügt NRW über 2.580 Windanlagen, deren Gesamtleistung 5.400 Megawatt beträgt.

Solarenergie besser nutzen

Bei der Solarenergie nutzt man das vorhandene Potenzial in Nordrhein-Westfalen ebenfalls nicht optimal aus. Mit 11.500 neuen Solaranlagen (195 Megawatt) liegt das Ergebnis zwar über dem vom Jahr 2016. Aber es gibt noch viel zu tun. Insgesamt wurden in NRW bislang 252.000 Fotovoltaikanlagen installiert (4.600 Megawatt).

Auf einem guten, dennoch ausbaufähigen Weg ist man im Bereich Bioenergie und Erdwärme. 623 Biogasanlagen liefern mit 295 Megawatt ausreichend Strom für etwa 450.000 Haushalte. Noch nicht wirklich erkannt hat man in NRW, so die Einschätzung des LEE, die Möglichkeiten der Erdwärme. Sie könnte 50 Prozent des Wärmebedarfs decken.

NRW ist Drittletzter

Die Nase vorn hat in NRW übrigens der Regierungsbezirk Detmold mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 28 Prozent. Es folgen Münster (22,4 Prozent) und Arnsberg (10,5 Prozent). Schlusslicht ist Düsseldorf mit nur sechs Prozent. Die höchste installierte Leistung weist derzeit Münster mit 3.160 Megawatt auf. Landesweit beträgt die Erneuerbaren-Quote in NRW 12,5 Prozent, was nur für den drittletzten Rang reicht.

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