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Raus aus der Nische: Ökostrom

Sich einen grünen Anstrich zu verpassen, ist für Energieversorger relativ leicht: Sie bieten kurzerhand Ökostromtarife an und sichern sich damit einen Teil vom Kuchen. Das ärgert vor allem jene, die sich ganz der einstigen Nische verschrieben haben und zu 100 Prozent auf grüne Energie setzen.

Zahl der Ökostromkunden steigt

Aus dieser Wut wächst mitunter auch ein gewisser Kampfgeist. Den legt derzeit vor allem das Unternehmen Lichtblick an den Tag. Vorstandschef Wilfried Gillrath erklärte gegenüber dem Handelsblatt: „Wir wollen die Marke von einer Million Kunden knacken.“ Derzeit steht der Ökostrompionier bei 620.000 Abnehmern, von denen 540.000 grünen Strom erhalten.

Das Ziel ist sehr hoch gesteckt und wird nur schwer zu erreichen sein. Denn die Kundenzahl stagniert bereits seit fünf Jahren. Ein Problem, mit dem auch andere Ökostrom-Anbieter – wie etwa Naturstrom – zu kämpfen haben. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Das sind neben den großen der Branche auch Stadtwerke, die mit Ökostromtarifen auf Kundenfang gehen.

Harter Wettbewerb

Warum? Weil das Interesse an den Tarifen stetig steigt. Laut Bundesnetzagentur lag das Wachstum bei den Haushalten, die sich für Ökostrom entscheiden, 2016 bei rund drei Prozent. Insgesamt beziehen knapp 22 Prozent aller Haushalte bereits grünen Strom. Tendenz steigend. Die Konsequenz daraus erklärt Energieexperte Andreas Stender: „Das Ökostrom-Segment haben inzwischen alle besetzt.“ Oder anders ausgedrückt: Vom Billiganbieter bis zum Energiekonzern sind alle am Markt vertreten. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Tarife wider.

Daraus resultiert ein harter Wettbewerb. Dabei sind viele der Unternehmen aus Sicht des Lichtblicke-Chefs, gar „keine richtigen Ökostromanbieter“. Das trifft, so Wilfried Gillrath, nur auf Anbieter zu, die ihren grünen Strom ausschließlich in Deutschland beziehen und aktiv in neue Anlagen sowie eine dezentrale Energieerzeugung investieren.

Verbraucher achten auf den Preis

Damit können sich allerdings nur wenige Anbieter brüsten. Manche verkaufen neben grünem auch Kohlestrom oder arbeiten lediglich mit Ökostromzertifikaten. Legal ist diese Taktik. Naturstrom hält sie allerdings für „Etikettenschwindel“. Verbraucher scheint das wenig zu stören. Seit der Ausstieg aus der Atomenergie offiziell besiegelt wurde, habe es reine Ökostromanbieter deutlich schwerer. Denn die Abnehmer schauen seither seltener auf die Herkunft ihrer Energie, sondern vielmehr auf den Preis – und der sollte möglichst günstig sein.

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