Sie stehen mitten im Meer und verrichten dort ihre Arbeit: Offshore-Windräder. Da die Anlagen ständig der Witterung ausgesetzt sind, müssen sie regelmäßig gewartet werden. Das ist mit einem enormen Aufwand verbunden. Bislang seilen sich Monteure an den Rotoren ab, um Zentimeter für Zentimeter zu kontrollieren. Diese Aufgabe sollen künftig Drohnen übernehmen.
Innogy setzt seit 2013 auf Miniflieger
Innogy als Betreiber des Offshore-Windparks Nordsee Ost vor Helgoland setzt damit den bereits 2013 eingeschlagenen Weg fort. Seit vier Jahren starten Hexacopter, um Photovoltaikanlagen, Gebäudedächer und auch Hochspannungsleitungen auf Schäden zu untersuchen.
Auf See liegt die Verantwortung für die Sichtwartung bislang noch bei Industriekletterern. Sie prüfen die 60 Meter langen Rotoren händisch. Bei drei Rotoren je Windrad und insgesamt 48 Windrädern eine langwierige und damit kostenintensive Arbeit. Sie hat allerdings auch Vorteile. „Wenn der Rotorblattexperte dicht am Blatt ist und dieses unmittelbar aus der Nähe in Augenschein nehmen kann, ist das natürlich die beste Variante“, so Wolf Kind von innogy.
Fliegende Inspektoren sparen Zeit
Dass jetzt Drohnen zum Einsatz kommen, soll Zeit sparen und den Produktionsausfall minimieren. Aber: Eine Drohne bei rauem Wind auf hoher See zu starten, ist eine ganz andere Hausnummer, als die Flieger über ein Hausdach zu schicken. Von daher müssen sich die Minihubschrauber mit Kamera erst noch als seefest und tauglich für den Einsatz an Offshore-Anlagen erweisen.
„In den kommenden Tagen werden wir das Bildmaterial sichten“, erklärt Wolf Kind. Es müsse beurteilt werden, ob die Qualität und die Aussagekraft der Bilder ausreichend sind. „Erst dann werden wir entscheiden, ob wir die Drohne auch an weiteren Anlagen zur Sichtinspektion einsetzen“, sagt der Experte. Die Flieger können übrigens weit mehr, als nur zu filmen. Mit ihnen lassen sich, das haben Forscher jüngst belegt, auch problemlos Winddaten sammeln.
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