Vorsicht ist angesagt. Nicht jeder Brennstoff darf in den Kachel- oder Kaminofen, das Verbrennen von sogenannten Papierbriketts ist in kleinen Anlagen verboten. Was auf den ersten Blick wie eine pfiffige Idee klingt, hat seine rechtlichen Tücken: Ein großer Discounter bietet im Internethandel eine Papier-Brikettpresse an. Die damit mühevoll hergestellten Briketts dürfen jedoch von den Verbraucher(Inn)en nicht in sogenannten Kleinfeuerungsanlagen, bspw. in privaten Öfen und Heizkesseln, verbrannt werden.
Ich kannte Papierbriketts vorher noch nicht, habe mich von daher mal bei Youtube auf die Suche gemacht. Es gibt reichlich Material dazu.
Dem Video zu Folge scheint Papierbrikett pressen ein wirklich unterhaltsames Hobby zu sein. Um so ärgerlicher, dass der Gesetzgeber es nicht unterstützt.
Welche Brennstoffe in Kaminöfen, Kachelöfen und ähnlichen Anlagen überhaupt erlaubt sind, das legt die „Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen“ (1.BImSchV) fest.
Es sind bei Anlagen mit festen Brennstoffen:
Naturbelassenes Scheitholz,
Holzbriketts und -Pellets und
Braun- und Steinkohle.
Papierbriketts zählen also nicht, wie die einschlägige Werbung mit Slogans wie „Bares Geld sparen durch Heizen mit Altpapier“ suggeriert, zu den zulässigen Brennstoffen. Wer Papierbriketts dennoch in seinem Ofen verbrennt, der riskiert ein Bußgeld. Und nicht nur das, auch weitere Schwierigkeiten sind möglich: Weil keine Anlage darauf ausgelegt ist, Papierbriketts zu verbrennen, sind weder hohe Emissionen noch andere Probleme – etwa die Verschmutzung der Anlage – auszuschließen. Altpapier gehört also nicht in die Heizung sondern in die Altpapiertonne. Und gleiches gilt für die Papier-Brikettpresse, sie gehört entsorgt.
Kamin- und Kachelöfen erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Aber: Besonders bei nicht optimaler, unvollständiger Verbrennung und beim Einsatz falscher Brennstoffe stoßen diese Anlagen große Mengen gefährlicher Luftschadstoffe aus – zum Beispiel Feinstaub oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Es ist deshalb besonders wichtig, nur geeignete Brennstoffe zu nutzen und die Anlagen so zu betreiben wie die Bedienungsanleitung es vorsieht. Eine Papier-Brikettpresse gehört also in keinen umweltbewussten Haushalt.
Wer das Klima schonen, die Umwelt schützen und seinen Nachbarinnen und Nachbarn nicht in die Quere kommen möchte, sollte – neben der Wahl des richtigen Brennstoffs – die folgenden Tipps beachten:
- Alte Brenner raus: Auf moderne, emissionsarme Anlagentechnik setzen – zum Beispiel auf Pellet-Heizungen, die das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen.
- Die Anlage richtig bedienen: Zügig anheizen und sich bei Menge und Art des Brennstoffes nach den Ratschlägen der Hersteller richten.
- Die Anlage regelmäßig warten: Zumindest vor Beginn jeder Heizperiode sollte ein Fachbetrieb die Anlage gründlich inspizieren.
Quelle: PM © 2009 Umweltbundesamt Dessau-Roßlau, Umweltbundesamt Berlin – Bild: © aboutpixel.de, kirigirl
Ich vermisse leider einen ausgewogenen Artikel, der nicht nur die allseits bekannte Lobby weiterfüht, sondern technische Hinweise, mit denen man dann auch etwas anfangen kann. Ein erhobener Zeigefinger ist definitiv zu wenig und ist den Strom nicht wert, den diese Webseite mit ihrem jahrelangen Betrieb verbraucht.